Dienstag, 1. November 2011

Cortisone - Im Prinzip natürlich

Die Herstellung von Hydrocortison gelang dem amerikanischen Chemiker E.C. Kendall erstmals 1938. Er erhielt dafür 1950 zusammen mit dem Arzt P.S. Hench den Nobelpreis. 

Hydrocortison (Cortisol) wurde zuvor aus Ochsennebennieren gewonnen – 1 Gramm aus 9 Zentnern

Im Überschwang der therapeutischen Erfolge mit Hydrocortision, vor allem bei Gelenkrheuma, wurde das Mittel bei immer weiteren Krankheiten innerlich und in immer höheren Dosierungen über lange Zeit angewendet. 

Als Folge traten bei vielen Patienten Nebenwirkungen auf wie Stoffwechselstörungen (Cortisol wirkt zum Beispiel diabetisfördernd), Oesteoporose und erhöhte Knochenbrüchigkeit, Steoridakne sowie [vor allem] dünner werdende Haut, Vollmondgesicht und Stiernacken. Cortisone gehören in die Gruppe der Hormone, die in der Nebennierenrinde gebildet werden. Der im Prinzip „natürliche“ Charakter der Wirksubstanz wird deshalb häufig hervorgehoben. 

Die Hormone aus der Nebennierenrinde sind auch als „Streßhormone“ bekannt. Sie steuern das Gleichgewicht des Organismus unter Belastungen. Hohe Cortisolmengen im Blut deuten auf hohe Streßbelastungen hin, zum  Beispiel durch Lärm. Cortisol erhöht weiter den Eiweißabbau und den Blutzuckerspiegel, es hat antientzündliche Wirkungen und euphorisierende Auswirkungen auf die Psyche.

Quelle: Stiftung Warentest, test SPEZIAL, Kosmetik, Alles für die Haut, Heft 9802, S. 53

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